Die Landschaft der Cinque Terre, wie wir sie heute sehen, ist von Menschen geformt. Man spricht über eine antropische Landschaft, ein Natur-Kunstwerk. Alles begann vor rund 700 Jahren mit der Rodung der Wälder und mit der Terrassierung der Anbauflächen. Das Land sollte nutzbar gemacht werden und das Ergebnis wurde außergewöhnliches: Reihen von Steinmauern, geometrisch geordnet und zugleich den Schwüngen und Unregelmäßigkeiten der Küste angepasst, bildeten ein Landschafts-Muster.
Die Mauern werden auf italienisch „muretti a secco“ genannt, oder Trockenmauern, dass heisst ohne Mörtel – gebaute Maeuerchen, und sie sind ganz wichtig, weil sie den Wasserhaushalt des Gebiets regulieren. Sie stauen bei starken Regenfällen das Wasser, sie sorgen für einen langsamer Abfluss und sie übernehmen die Funktion der Wälder, die die Hänge konsolidierten.
In den Cinque Terre hat man das Volumen der Trockenmauern auf 8 Millionen Kubikmeter geschätzt, die Länge ist rund 7000 km!